Lengenfeld unterm Stein

Geschichte

Lengenfeld unter Stein liegt im Tal der Frieda, das von bis zu 484m hohen Bergen des Obereichsfeldes umrahmt wird, 19 km westlich der ehemaligen "Freien Reichsstadt Mühlhausen", der heutigen Kreisstadt des Unstruth-Hainich-Kreises, im Freistaat Thüringen. Der Name des Ortes leitet sich von Lengenfeld unter dem Bischofstein ab. Lengenfeld - der Name deutet auch auf "langes Feld" hin - wird erstmalig 897 erstmalig erwähnt. Die auf dem Schlossberg liegende Burg Stein ist wahrscheinlich um 1100 durch den Landgrafen von Thüringen erbaut worden. Bischofstein wird erstmalig 1409 erwähnt. Unterhalb der Burg lag die kleine "Stadt zum Stein". Einmalig ist das 237 Meter lange, den gesamten Ort überspannende Eisenbahnviadukt. Dieses einzigartige Baudenkmal wurde nach fünfjähriger Bauzeit 1880 seiner Bestimmung übergeben. Heute kämpfen die Einwohner für die Erhaltung dieses Industriedenkmals, welche Ort und Landschaft des Südeichsfeldes prägen. Zur Zeit wohnen ca. 1200 Einwohner in der Gemeinde.

Sehenswürdigkeiten

Sicherlich ist das markanteste, was Lengenfeld unterm Stein zu bieten hat, das Dorf überspannende Viadukt. Mit einer Höhe von fast 24m und einer Länge von ca. 230m überspannt es das Tal der Frieda, welche bei Eschwege (Frieda) in die Werra fließt.

Oberhalb des Dorfes, am Fuße des Burgberges, befindet sich das Schloss Bischofstein, welches im Moment eine neue Bestimmung sucht. Die Barocke Bauweise, sowie der einmalige Blick über den gesamten Ort laden zum Wiederkommen ein.

Der Dorfkern spiegelt den typischen Südeichsfeldcharakter wieder, mit zahlreichen gutgepflegten Fachwerkhäusern und Hofanlagen. Das Foto zeigt einen Blick von der Eisenbahnbrücke. Im Hintergrund das Schloss.

In Lengenfeld gab es mehrere Mühlen, welche heute leider kein Mehl mehr malen, sondern anderen Ansprüchen gerecht werden. So befinden sich heute ein Hotel, eine Kreativboutique bzw. ein Wohnkomplex in ihnen.

Unweit von Lengenfeld unterm Stein befinden sich einige markante Wanderziele, was den Ort als Wandermekka des Eichsfeldes auszeichnet.


Die katholische Kirche

Der Vorgängerbau der jetzigen Kirche ist wahrscheinlich 1517 errichtet worden. Vor dieser Zeit hat außerhalb der Burg Stein im Gelände der "Stadt zum Stein" die "St. Georgskapelle" gestanden, die 1269 erwähnt wurde. Die jetzige Kirche wurde nachdem 1882 der Grundstein gelegt worden war, am 26.10.1884  durch Kommissarius Dr. Conrad Zehrt geweiht. Die endgültige Weihe jedoch erst am 11.8.1898 durch Weihbischof Gockel statt. Im Jahre 1991 erhielt die Kirche einen neuen Flügelaltar von Joseph Richwien.

Die Evangelische Kirche

Die Zahl der evangelische Christen in Lengenfeld unterm Stein zur Jahrhundertwende war gering. Jedoch kamen durch die Ansiedlung einer Zigarrenfabrik noch einige hinzu. Der erste evangelische Gottesdienst wurde am 1. Adventssonntag 1897 auf Schloss Bischofstein gefeiert. Es dauerte jedoch noch bis 1925 ehe der Grundstein für die neue Kapelle gelegt werden konnte. Am 21.10.1926 wurde die Heilandskapelle von zahlreich erschienen Gläubigen und Würdenträgern eingeweiht werden.

Die Grotte am Dünberg

Die Lourdesgrotte am Hang des Dünberges wurde 1894/95 von Lengenfelder Einwohner errichtet. Darin wurde die Mutter Gottes mit der Bernadette aufgestellt.
Im April des Jahres 1928 stürzte die Grotte infolge Fundamentschäden ein. Unter Pfarrer Witzel wurde im Mai 1979 mit dem Wiederaufbau der Grotte begonnen und im Oktober des gleichen Jahres erfolgte die Fertigstellung. Seit dieser Zeit pilgern wieder viele Gläubige zu allen Marienfesten des Kirchenjahres und halten Andacht an der Grotte.


Fotos: Winfried Stöber